Mehr ältere Verbraucher kaufen Pharmazeutika online
Das Jahr 2020 war ein gutes Jahr für den Pharmasektor im Internet. Das E-Commerce-Wachstum für den pharmazeutischen Sektor lag in diesem Jahr bei 59 Prozent.
Die Pandemie brachte einen doppelten Schub für den Teilsektor. Zum Teil in Form einer erhöhten Nachfrage nach Hygieneprodukten wie Gesichtsmasken und Händedesinfektionsmittel und zum Teil in Form von Social Distancing als treibende Kraft für den E-Commerce selbst.
In der Anfangsphase der Pandemie horteten die Verbraucher sowohl Produkte, die mit dem Coronavirus in Verbindung stehen, als auch verschreibungspflichtige Medikamente, da sie befürchteten, im Bedarfsfall nicht an die Produkte zu kommen. Das bedeutete, dass die Verkäufe im Sommer zurückgingen, als die Ausbreitung der Infektion abnahm und die Vorräte aufgebraucht wurden. Im Herbst kehrten jedoch sowohl die Ausbreitung von Infektionen als auch die E-Commerce-Aufträge zurück.
Besonders stark war das Wachstum bei älteren E-Commerce-Konsumenten. Im Dezember gaben 40,7 Prozent der 60- bis 79-Jährigen an, Drogerieartikel online zu kaufen, ein Anstieg um mehr als 15 Prozentpunkte im Vergleich zum Januar. Diese Entwicklung geht Hand in Hand mit der Regelung zum Social Distancing, die dazu geführt hat, dass älteren Menschen empfohlen wird, stationäre Geschäfte zu meiden, obwohl Apotheken nicht unter die im Oktober in Kraft getretene allgemeine Empfehlung, stationäre Geschäfte zu meiden, fallen.
Die Tatsache, dass immer mehr ältere Menschen ihre Drogerieartikel online gekauft haben, hat auch dazu geführt, dass der Umsatz mit verschreibungspflichtigen Medikamenten – der 2019 die Hälfte des Umsatzes der Online-Apotheken ausmachte – auf 16 Prozent gestiegen ist. Die gestiegenen Umsätze mit verschreibungspflichtigen Medikamenten ebnen den Weg für einen weiteren Erfolg im Online-Verkauf, denn viele Online-Apotheken bieten ihren Kunden die Möglichkeit, zum Beispiel verschreibungspflichtige Artikel zu abonnieren. Trotz des hohen E-Commerce-Wachstums blieb die Anzahl der Filialen – bisher – unverändert. Das Wachstum des E-Commerce ist jedoch sowohl bei Omnichannel-Anbietern als auch bei reinen Online-Händlern zu beobachten. Wenn ältere Menschen auch in Zukunft in gleichem Maße wie während der Pandemie online einkaufen, gibt es Grund zu der Annahme, dass der E-Commerce einen sehr bedeutenden Anteil am Wachstum des Sektors haben wird.
Quellenangabe: Der E-Barometer Jahresbericht 2020